Nr. 359 Dr Schorsch vrzählt vom 28. Oktober 2023
Es isch so a Sach’, wenn mir Schwâba moinat mir müsstet ons en dr Luther-Sprâch vrsucha, weil „ich habe mir die hochdeutsche Sprache so angewöhnt, dass i se nemme lau lassa kâ.“ Schriftsprâcha-Schwäbisch hât also so einige Fallstrick’, wie etwa die Frâg; „Warum henken Sie den Riassel so herunter“ odr „können Sie mir dees in eine Gugg neitun“. Au Höflichkeita führat schnell zom Fremdschäma: „Täten Sie mir bitte das Salz romgäben.“ Wia’s oim ganga kâ, zeigt di Gschicht vom Karle, der von Stammheim nâch Amerika ausgwandert isch ond dreißig Jâhr spätr an Bsuch bei seine Schulkamerada macht. „Mensch Karle, kennsch au no Möglinga?“, henn’an seine entschzwische betagte Kamerada gfrâgt. „Oh well, Möglinga, da tüben tommen, wo das Kirchturm hintr dem Maifeld hervor kelotzt“, hât’r gsagt. Des isch’s nâ gwä mit dem Schulertreff, weil seine frühere Fraind hât des gar net gfalla. Also, lasset mr des Hocheutsche oifach bleiba.
 guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.