Nr. 283 Dr Schorsch vrzählt vom 24. Juli 2021
Manchmâl hât mr scho so seine Schwierigkeita mit onserer schwäbischa Sprâch. Jetzt hât BZ-Leserin Brigitte Steinhart aus Obrriexinga am Schorsch âgrufa. „Aus der Situatio heraus habe ich zu meiner Tochter gsagt, dia henn abr ganz schön übr mi dieselt.“ „Dieselt!?“, des sei koi schwäbisch’s Wort. Die „Etymolgie des Schwäbischen“ von Hermann Wax isch mâl wiedr dr Helfer. „Dieslen“ oder auch „düsemen“ bedeutat demnâch „leise sprechen, undeutlich flüstern“. Wax schreibt no dr erklärende Satz, wia mr etwa en Ehingen/Donau saga dät: „Die diesemlet wie d’Munderkinger, dass ma’s a halbe Stunde weit hört.“ Vom Wort „dusem“ kommt des „diesla“, was em nord-ostschwäbischa Raum still, traurig, wortkarg, düster, dunkel, unfreundlich (Wetter) bedeutet. Letztendlich käm’‚ es aus dem franzöischa „doucement“ – langsam, sachte, vorsichtig. „Es macht mi traurig, dass wieder so ein Wort verlora ganga isch“, sagt Brigitte Steinhart. Â guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.