Nr. 282 Dr Schorsch vrzählt vom 17. Juli 2021

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.


Heut’ muss dr Schorsch âmol den Langmut ond di Ausdaur von seine Leser loba. Seit genau 2339 Tâg, also seit 21. Febuar 2016, haltet ihr also dia samstägliche schwäbische Plauderei von ihm aus. Genau 282 kloine Gschichtle lang. Für dia, wo sich nemme erinnrat, jetzt nomâ dr erschte „Schorsch“, aktuellr denn je ond hoffentlich emmer no lesenswert. S’gâht nämlich von Âfang â om onsern Dialekt, den mr wirklich täglich pflega sottat.
Wia Sprâchforschr rausgefonde hen, macht dr Dialekt onser globalisierte Welt heimelig ond er isch a Zeicha für Vrtraua. Er wird deshalb nemme belächelt, ganz em Gegenteil, er hât a reglrechte Renaissance. Heut will i mi âmol grondsätzlich mit onserem Dialekt beschäftiga, weil der isch mendestens vier Mâl so alt, wia die Luthersprâch. Dem Reformator hen mir’s halt zom „vrdanke“, wia mir em Alltag zom schreiba hen, abr schwätza dehn mir eba schwäbisch ond des seit mendeschtens 2000 Jâhr. Mâ muss ihn abr auch bewusst pflege, sofern mr mit dr Gnad dr schwäbischen Geburt gsegnet isch.
Denn ois isch klar: Wenn mr des Schwätze net mit dr Muttermilch schon en sich neigsaugt hât odr wenigschtens bereits als Pfetschakendle em schwäbischa Dialektraum uffgwachse isch, nâ wird’s nex meh mit’m Schwäbischa – denn oifach lerna kâ mr schwäbisch net.
Beim erste „Schorsch vrzählt“ no net, aber danâch emmer: Â guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.