Das Größte: Linsen mit Spätzle und Saiten
Die typisch schwäbische Steigerung: Was ist groß? Der Fernsehturm. Was ist größer? Der Bodensee. Was ist das Größte? Linsen mit Spätzle und Saiten. Damit ist über eines meiner Leibgerichte eigentlich alles gesagt, außer vielleicht: Beim Verspeisen dieses herrlichen Gerichts gibt es nur zwei Aggregatzustände – entweder ich habe Hunger, oder mir ist schlecht. Dabei sind Linsen nicht mal eine schwäbische Spezialität, denn sie werden weltweit – in unterschiedlichen Zubereitungen – geschätzt.
Ingredienzien: Tellerlinsen, Rauchfleischwürfel, feingehackte Zwiebeln, Gelberüben, Tomatenmark, Fleisch- oder Gemüsebrühe, wer mag, durchaus ein Schlückchen Rotwein, Salz, Pfeffer, Loberblätter, gemahlener Kümmel, etwas Kreuzkümmel, gerne etwas Knoblauch und zum Abschmecken im Teller etwas Essig.
Die Zubereitung ist denkbar simpel: Zunächst die Linsen in reichlich kaltem Wasser für mindestens zwei Stunden einweichen und anschließend das Wasser abschütten. In etwas Öl werden die Rauchfleischwürfel angeröstet, dann kommen die Ziebeln hinzu. Wenn diese etwas Farbe angenommen haben, das Tomatenmark hinzugeben, bis dieses sich am Topfboden ansetzt und Röstaromen entwicklet hat. Ganz kurz die Gelberüben mit anschwitzen, dann mit Rotwein, oder nur mit der Brühe ablöschen. Jetzt die abgetropften Linsen und die Gewürze hinzugeben und bei schwacher Flamme etwa eine Stunde köcheln (jetzt nach Linsensorte kürzer oder länger), bis die Linsen ganz nach persönlichem Geschmack noch einen Biss haben beziehungseise weich sind.
Dazu gibt’s natürlich Spätzle (hier mehr dazu), idealerweise selbst gemacht, wenn die Zeit nicht reicht darf man aber auch gerne Manufakturware verwenden. Kurz vor dem Servieren die Saiten in den Linsen erwärmen. Dann heißt es: entweder ich habe Hunger, oder mir ist schlecht.