Nr. 332 Dr Schorsch vrzählt vom 24. Dezember 2022
Wia haltet es denn dia geneigte Leser vom Schorsch mit ihrem Christbaum? Stâht’r scho seit einige Tag’ schee gschmückt en dr guata Stub’, odr wird’r, wia frühr, erscht heut am Heilgaâbend uffgestellt? Ond gibt’s gar Lametta am Baum, odr isch des komplett ens Vrgessa grâta?
Wia au emmer, heut’ will dr Schorsch an a wondrbare Tradition erinnra, di mr grad nâch dene letztsche Jâhr – wo mr vrpflichtet worda isch, de Leut’ eher aus’m Weg zom gangen – wiedr so richtig uffleba lassa sott. Natürlich gâht’s om’s „Christbaum-Loba“. Vor rond 150 Jâhr isch dr Christbaum en de Stuba ufftaucht – ond hât sich, Gott sei Dank, durchgsetzt. Dia Liselotte von der Pfalz, Tochtr vom Heidelbergr Kurfürsta hât en oim von ihre Brief’ aus Frankreich am 11. Dezember 1708 übr dia Traditiona en ihrer Hoimat geschrieba: „Da richtet man Tische wie Altäre her und stattet sie für jedes Kind mit allerlei Dingen aus, wie neue Kleider, Silberzeug, Puppen, Zuckerwerk und alles Mögliche. Auf diese Tische stellt man Buchsbäume und befestigt an jedem Zweig ein Kerzchen; das sieht allerliebst aus und ich möchte es heutzutage noch gern sehen.“
Also liaba Schorsch-Freind, ziaget mit ma weihnachtlicha Liedle om d’Häusr, klinglat bei Eure Nâchbr ond lobat wia narret dr Christbaum – nâ gibt’s dr verdiente Schnaps.
 scheene Weihnacht, ab guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.