Wildwest im schwäbischen Kochtopf: Chilli con carne

Die Enkel-Buben lieben den “Cowboy-Eintopf”. Für mich stellt sich die Frage, wie dieser, gerne etwas “schärfere” Eintopf es geschafft hat, zu den Favoriten in der Familienküche zu werden. Natürlich ist die Rede von “Chilli con carne”, was durch das nacheinander Hinzufügen von Bestandteilen eigentlich immer viel mehr als geplant wird. Aber dies ist natürlich kein Problem, denn der Eintopf wird von Aufwärmen zu Aufwärmen immer besser – bis die Bohnen irgendwann eben Zerfallen.

Doch jetzt bin ich tatsächlich davon abgeschweift, wie dieses “Chilli” seines Siegeszug in die Familien begonnen hat. Ein starke Vermutung (die möglichweise zutrifft, oder auch nicht) ist, dass ich in meiner Kinderheit viele, viele Samstagabende mit meiner Oma Julie verbracht habe. Das Fernsehangebot bestand aus zwei Sendern, und in einem war der “Spätfilm” (nach 22 Uhr) immer ein knallharter Western mit den Heroen meiner Kindheit: Gary Cooper (High noon), Glenn Ford (The Man from Colorado), Randolph Scott (mehr als 60 Western) und natürlich John Wayne (über den man sowieso nichts sagen muss). Was machten die Western-Helden, wenn sie nicht gerade an der Saloontheke Whisky tranken oder vor dem Saloon irgendwelche Halunken erschossen? Sie saßen des Nächtens in der Prärie am Lagerfeuer, lässig mit dem Rücken an den Sattel gelehnt, tranken heißen Kaffee und schauffelten aus ihren Blechtellern Bohneneintopf mit Speck. So kam das “Chilli” in die Familie.

Ingredienzien: 1 Kilogramm gemischtes Hackfleisch, 3 große Zwiebeln, Knoblauch, 1 Dose geschälte Tomaten, 1 halbe Tube Tomatenmark, etwas Tomatenketchup, 3 Paprikaschoten, 3 Dosen Kidneybohnen.


1. Schritt: In heißem Fett zunächst das Hackfleisch scharf anbraten bis es Farbe angenommen hat, dann die Zwiebeln hinzugeben und auch diese bräunen, dann erst kommt der feingehackte Knoblauch dazu.

 

2. Schritt: Zunächst nur das Tomatenmark hinzugeben und ein, zwei Minuten mitschwitzen, dann die klein geschnittenen Tomaten dazu. Mit etwas Tomatenketchup erhält das Ganze einen leicht süßlichen Touch.

 

3. Schritt: Aufgießen mit etwa einem halben Liter Brühe und jetzt für mindestens eineinhalb Stunden köcheln lassen. Dabei, wenn nötig, gelegentlich etwas Brühe nachgießen. Zwei, drei Lorbeerblätter nicht vergessen.


Nun können wir uns dem Würzen hemmungslos hingeben: Pfeffer (aus der Mühle), 1 Esslöffel süßer Paprika, jetzt nach persönlichen Geschmack eine kleinere oder größer Priese Rosenpaprika, Chillipulver und/oder Ceynnepfeffer und 1 Teelöffel Currypulver. So nun wird’s kreativ: Kümmel, Kreuzkümmel, etwas gemahlenen Ingwer, etwas Oregano, 1 Priese gemahlene Nelke und eine kleine Priese Zimt. Dann geben wir dem Ganzen genügend Zeit sich zu entwickeln.


4. Schritt: In der Zwischenzeit haben wir die Paprikaschoten von den Samenkörnchen befreit, gewaschen und in Würfel geschnippelt. Gut zehn Minuten vor dem Servieren kommen diese in den Topf und dürfen mitköcheln. Nicht zu lange, damit sie noch einen feinen Biss haben.

 

5. Schritt: Ganz zum Schluss kommen die gewaschenen Kidneybohnen (aus der Dose) in das Chilli. Diese müssen nur noch heiß werden, denn aus der Dose sind sie bereits vorgegart. Fertig.


Hilfreiche Helfer in der Küche

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert