Nr. 204: Dr Schorsch vrzählt vom 13. April 2019

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.


Di Karwoch’ stâht jetzt vor dr Tür. Di Zeit, en dera mr an dr Leidensweg von onserm Heiland denkat. Die Karwoch’ hât abr au für ons Schwâbe an o’bestrittena kulinarische Höhepunkt, weil traditionell gibt’s am Karfreitag en viele Familia Maultasche. Jetzt könnt dr Schorsch jâ mâl wiedr trefflich drüber schwadroniera, was en onsere „Herrgott-Bscheißerle“ so älles nei ghört. Uff des will’r abr en dem Jâhr vrzichta, weil’r so a wonderschees Gedichtle von Heinz-Eugen Schramm übr di Maultasch’ entdeckt hât. Schramm, der laut Online-Lexiko an seim 80. Geburtstag am 22. Dezember 1998 gstroba isch, hât etliche Mundart-Bücher gschrieba, hât dr Schwäbische Heimatkalendr rausgeba, ond er hât bereits en de 1960er-Jâhr „zur Erforschung und Pflege des schwäbischen Grußes“ eine Götz-von-Berlichingen-Academie gründet.

Hackfloisch, Zwiebel, Peitschestecke¦
Wassergwoichte Doppelwecke¦
Peterleng, Spinat ond Braet¦
Aelles durch dae Floischwolf draeht¦
Oier drueber, Salz ond Pfeffer¦
Geit e Doigle, geit en Treffer¦
Grad fuer d`Nudelboed g’richt¦
Ond schao kriagt dui Sach e Gsicht!¦
Druff gschmiart, zuadeckt, doilt ond gschnittae,¦
Net lang gfacklet, maih ond ditte, ¦
Nei en d`Brih ond uffkocht gschwend¦
Selber schuld, wer`s Maul verbrennt.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.