Nr. 185: Dr Schorsch vrzählt vom 1. Dezember
Adventszeit! Di Zeit dr fromme Wünsch’. Dr Schorsch hât eigentlich bloss oin Wunsch, dass sei Familie gsond bleibt, ond net ens Bietigheimer Krankenhaus muss. Weil des kâ’r sich oifach nemme leista. Worom?
Saget mr mâl so, dia Stadtvrwaltung macht sich’s leicht ond hât dia „Parkraumbewirtschaftung“, wia’ es amtsdeutsch hoißt, an a Firma aus Nürtinga, di dia Bezeichnung em Nâme hât, vrgeba. Des isch gschickt gwä, weil nâ isch di Stadt fei raus, wenn sich d’Leut’ übr dia modern Wegelagerei uffreget. Ond dr Schorsch regt sich granatamäßig uff. Vor a paar Woche hât’r nämlich jemand en d’Notuffnâhm begleita müssa, ond selbstvrständlich hât dr Schorsch gwissahaft an dene Automätla am Krankenhaus a Drei-Stonda-Parkraumbewirtschaftongs-Billetle zoga. Blöd bloss, dass dia Warterei en dr Notuffnâhm’ sich zoga ond zoga ond zoga hât. Fenf Stond hât die Warterei dauert, ond wegrenna hât mr en dera Zeit au net könna. Am nächste Tag isch nâ a Krankabsuch âgstanda, ond wieder a Drei-Stonda-Parkraumbewirtschaftongs-Billetle zoga, saubr platziert uff em Amaturabrett em Auto. Blöd bloss, dass dia geschulte Kontrolleur, dia für dia notwendig Ordnung uff de Parkplätz am Krankenhaus sorga sollet, net ihrn beschta Tag ghet henn. Mit dem Ergebnis irgendwia henn se scheints des Drei-Stonda-Parkraumbewirtschaftongs-Billetle em Auto net gseah.
Jetzt send zwoi Briefla vom Parkraumbewirtschafts-Ondernehma rechtzeitig vor dr Adventszeit eintroffa. Zwoi Mâl 35 Euro muss dr Schorsch blecha. Dr Schorsch nemmt’s aus em Etat für dr Weihnachtsbrâte, und begleicht sei kriminelles, vrwerfliches ond dâmit kostspieliges Parkraumbewirtschaftongs-Vrgehe.
Statt ra knuspriga Weihnachtsgâs gibt’s nâ halt an Griaßbrei am Fest der Liebe, ond nur dia allrbeschte (Segens)-Wünsch wird dr Schorsch dann nach Nürtingen schicka.
Trotzdem a guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.