Lang isch’s her – über Generationen hinweg faszinieren Märchen Jung und Alt. Märchen sind immer topaktuell. Sie kennen unsere Ängste, Wünsche, Hoffnungen besser als wir selbst. Und sie wissen, wie weh Erwachsenwerden tun kann und wozu wir manchmal einen „Knüppel aus dem Sack“ brauchen.
Zum Jahrtausendwechsel hat der Mund-Art-Autor Jürgen Kunz die Märchen als seine mundartliche Spielwiese entdeckt. Nicht nur bekannte Kindermärchen hat der Autor ins Schwäbische übertragen, gerade die „unbekannten, schrägen Märchen“, die die Gebrüder Grimm in ihrer Sammlung versteckt haben, sind seine Favoriten.
Mit der Übertragung in die schwäbische Mund-Art erhalten die Märchen einen ganz besonderen sprachlichen, literarischen Reiz, getreu dem Motto des Journalisten und Mund-Art-Autors Jürgen Kunz: „Mund“ heißt im Schwäbischen „Gosch“, „Art“ kommt vom englischen „Kunst“ – also verfasse ich „Kunscht für ond mit dr Gosch“.
Die Bietigheimer Zeitung schrieb über das erste schwäbische Märchenfescht: „…den Zuhörern gefiel vor allem Kunz’ Übersetzungsweise, der die Märchen nicht eins zu eins übertragen hatte, sondern ihnen einen eigenen, schwäbischen, Charme gegeben hatte: ,Dr bese Denger lebt nemmr‘ beispielsweise, als der Wolf erlegt wurde.“

Rapunzel

Im November 2014 sehr frei nach den Gebrüdern Grimm verfasst: Lang isch’s her, dâ hend a Frau ond a Mâ sich ganz arg a Kendle gwünscht ond lang isch nex passiert. Doch oerwartet hât dia Frau gmerkt, ,,i glaub’ i hann â Kendle onderm Herza’’. Dia Eheleut’ hend em ma kloine Häusle gwohnt ond aus em hendere Fenschstr hât mr […]

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Am Gockl sein Balke

Im Juni 2015 sehr frei nach den Gebrüdern Grimm verfasst. Lang isch’s her, dâ isch a Zauberer en dr Mitte von ma Haufa Leut‘ gschtanda ond hât scheint’s schier omegliche Sacha gmacht. Bei seine Vorführonga hât’r an Gockl omanandr dappa lasse ond des kloine Viechle hât an schwera Balka gschloift, wia wenn der feder-leicht gwä wär. Onder dene glotzende Zuschaur […]

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